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17.1.2021
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Frugalismus

Doch was ist Frugalismus eigentlich? Woraus besteht es und was ist das Ziel? Mit welchen Methoden kann man mit Frugalismus finanzielle Freiheit erreichen? Und wie kann diese Philosophie auch mein Leben nachhaltig verändern? Diese und viele weitere Fragen werden wir in diesem Artikel beantworten.

Strategie für finanzielle Unabhängigkeit?

Frugalismus erfreut sich mittlerweile immer größer werdender Beliebtheit in Deutschland und auf der ganzen Welt. Die Idee dahinter ist einfach: Frugalisten wollen möglichst schnell Vermögen aufbauen und finanziell unabhängig werden. Dafür stellen sie oftmals ihr gesamtes Leben um.

Aber reicht es wirklich, einfach einige Tipps und Tricks zu befolgen, um innerhalb weniger Jahre finanzielle Freiheit zu erreichen?

Frührentner auf eigenen Wunsch

Wer träumt denn nicht davon, mit 40 oder am besten noch früher in den Ruhestand zu gehen und finanziell abgesichert zu sein? Während es einige Menschen gibt, welche diesen Traum tatsächlich leben, sieht die Wirklichkeit für die meisten von uns anders aus: denn für die meisten ist arbeiten bis 65 oder noch länger angesagt – eine Lebensphase, in der viele ihre neu erworbene Freizeit aufgrund des hohen Alters und etwaigen Krankheiten nicht mehr so genießen können, wie mit 30, 40 oder 50.

Doch finanzielle Unabhängigkeit in jungen Jahren muss nicht unbedingt ein Traum sein: es gibt Mittel und Wege, mit denen auch „normale“ Menschen dieses Ziel erreichen und sich bereits frühzeitig aus dem Beruf zurückziehen und das Leben genießen können.

Wie das geht? Zum Beispiel mit Frugalismus, einer Lebensart aus den USA, die gerade in den vergangenen Jahren immer mehr an Momentum in einer breiten Bevölkerungsschicht gewonnen hat.

Was ist Frugalismus?

Frugalismus ist eine Lebenseinstellung, bei der es in erster Linie darum geht, so schnell wie möglich Vermögen anzuhäufen, das ausreichend ist, um nie wieder arbeiten zu müssen. Frugalisten träumen davon, ihren Job bereits mit 30, 40 oder zumindest 50 Jahren zu kündigen, ihre Träume zu verwirklichen und ihr Leben in finanzieller Unabhängigkeit so zu leben, wie sie es wollen.

Frugalismus bedeutet in dem Zusammenhang Bescheidenheit, Simplizität und geringe Ansprüche. Denn je weniger Geld Frugalisten im Laufe ihres frühen Lebens ausgeben, desto eher erreichen sie ihr Ziel der finanziellen Freiheit.

Überzeugte Frugalisten sind mit dieser Lebensweise glücklich, denn sie wissen, wofür sie es tun und haben ihr Ziel der finanziellen Freiheit klar vor Augen. Für einen Frugalisten zählt jede noch so unscheinbar wirkende finanzielle Entscheidung auf dem Weg zum frühen Ruhestand.

Der Frugalismus ist insbesondere in unserer heutigen schnelllebigen und kapitalistischen Konsumgesellschaft, in der viele Menschen keine Ersparnisse und einige sogar Schulden haben, eine interessante Lebensweise, die gerade bei jungen Menschen immer beliebter wird.

Welche Ziele wollen Frugalisten erreichen?

Das Ziel eines Frugalisten ist schlicht und einfach, so schnell und früh wie möglich im Leben ein Vermögen aufzubauen, mit dem es nicht mehr notwendig ist, zu arbeiten. Je früher man damit beginnt, desto besser natürlich. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass dieser Trend insbesondere bei Menschen unter 30 äußerst viel Anklang findet.

Beim Frugalismus geht es darum, weniger zu arbeiten und das Leben nach individuellen Vorstellungen zu leben und zwar ganz ohne finanziellen Stress. Weniger ausgeben, mehr sparen und somit dem Gefängnis der finanziellen Abhängigkeit vom Elternhaus, dem Arbeitgeber und der Gesellschaft im Allgemeinen zu entfliehen und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, ist das Hauptziel von Frugalisten.

Mit welchen Methoden erreichen Frugalisten ihre Ziele?

Es gibt zahlreiche Methoden, die Frugalisten verwenden, um ihr Ziel der finanziellen Freiheit zu erreichen. Grob betrachtet geht es bei allen diesen Methoden darum, so wenig Geld wie möglich auszugeben und mit smarten Investments und harter Arbeit ein beträchtliches Vermögen aufzubauen.

Frugalisten konzentrieren sich bei ihren Ausgaben in erster Linie darauf, was sie tatsächlich brauchen und nicht, was sie einfach nur wollen. Dabei geht es nicht darum geizig zu sein oder auf grundsätzliche Bedürfnisse zu verzichten, sondern vielmehr darum, verantwortungsbewusste und zukunftsträchtige finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Genau deswegen suchen Frugalisten auch immer nach neuen Möglichkeiten, um Geld zu sparen und gewinnbringende Investments zu tätigen. Um ihr Ziel der finanziellen Freiheit möglichst früh zu erreichen treffen Frugalisten zum Beispiel folgende Entscheidungen:

∙ Gebrauchte statt neuer Gegenstände

∙ Reparieren statt Neukauf

∙ No Label statt Markenkleidung

∙ Günstige Mietwohnung statt teurem Hauskauf

∙ Günstiges Auto statt teurem Luxuswagen

∙ Bei Möglichkeit Fahrradfahren statt immer Auto verwenden

∙ Gesunde Lebensweise statt Zigaretten, Alkohol und Fast Food

∙ Striktes Budget statt willkürlichen Ausgaben

∙ Ernährungsplan statt intuitiver Ernährung

∙ Monatseinkäufe statt mehreren wöchentlichen Einkäufen

∙ Vorkochen statt täglich neuer Gerichte

∙ Überlegte Investmentstrategie statt einfach nur Sparbuch

∙ Vermögen aufbauen statt Schulden anhäufen

∙ Kostenlose Hobbys statt teurer Freizeitaktivitäten

∙ Minimalismus statt intensivem Konsumverhalten

Natürlich sind das nur einige der Grundsätze, nach denen Frugalisten leben. Es gibt noch viel mehr davon. Frugalisten sind sehr kreativ und finden immer neue Methoden, um möglichst wenig Geld auszugeben und stattdessen ihr Vermögen zu erweitern.

Welche unterschiedlichen Arten von Frugalismus gibt es?

Frugalisten sind keine vollkommen einheitliche Gruppe: es gibt verschiedene  Beweggründe, um Frugalist zu werden und auch Strategien, um das Ziel der finanziellen Freiheit zu erreichen.

Hier findest Du einige gängige Arten von Frugalisten, die sich in ihren Motivationen und Methoden unterscheiden:

Neo-Frugalisten

Neo-Frugalisten sind oftmals unter 30, wohnen oftmals noch zu Hause oder in Wohngemeinschaften und sind häufig auch Studenten. Ihr Ziel ist es, nicht das ganze Leben arbeiten zu müssen, wie ihre Eltern. Viele davon leben auch bewusst in diesen Wohnsituationen, um mehr Geld sparen und früher finanzielle Freiheit erreichen zu können. Ihr Ziel liegt in der Zukunft und dafür beginnen sie bereits möglichst früh mit der frugalistischen Lebensweise.

Frugalisten im Ruhestand

Diese Frugalisten sind oftmals in ihren 30ern, 40ern oder 50ern und haben finanzielle Unabhängigkeit bereits erreicht. Um dies auch beibehalten zu können, legen sie großen Wert darauf, bewusste finanzielle Entscheidungen zu treffen und nur das zu kaufen, was sie auch wirklich brauchen und nicht nur haben wollen. Denn Frugalismus endet nicht, sobald man das Ziel der finanziellen Freiheit erreicht hat, sondern geht auch dann weiter: denn es ist eine langfristige Lebensweise.

Slow-Life-Frugalisten

Viele Frugalisten legen auch großen Wert auf einen langsamen und bewussten Lifestyle – einige davon haben dadurch einen Ausweg aus ihrem früheren schnelllebigen Dasein gefunden. Achtsamkeit, Harmonie und der Einklang mit der Natur sind für diese Frugalisten sehr wichtig und sie gestalten ihr gesamtes Leben nach dieser Philosophie.

Natürlich gibt es noch viele weitere Arten von Frugalisten. Welcher davon du bist oder in Zukunft sein willst, ist natürlich deine Entscheidung.

Welche Effekte hat Frugalismus auf die Gesellschaft?

Die Effekte von Frugalismus auf die Gesellschaft sind nicht eindeutig definierbar: denn während manche Außenstehende kritisieren, dass Frugalisten die Vorzüge des Systems in Anspruch nehmen und anschließend ihren Teil dazu nicht beitragen, argumentieren unter anderem Frugalisten damit, neue Lebensweisen zu ergründen und einen Ausweg aus dem Rattenrennen in unserer heutigen komnsumgeprägten Welt zu finden.

Dabei ist es natürlich wichtig, zwischen Frugalismus und Armut zu unterscheiden: denn Armut zu romantisieren, ist nicht das Ziel von Frugalismus – im Gegenteil: viele Frugalisten arbeiten hart und kommen mit der Zeit zu einem bemerkenswerten Vermögen.

Ein Effekt von Frugalismus auf die Gesellschaft, der eindeutig feststellbar ist: junge Menschen werden vermehrt über verantwortungsbewusste finanzielle Entscheidungen aufgeklärt und lernen besser mit Geld umzugehen. Eine tolle Entwicklung, wenn man bedenkt, dass finanzielles Verantwortungsbewusstsein im Bildungssystem heutzutage nicht ausreichende Aufmerksamkeit erfährt.

Wie wird man Frugalist?

Erstmal vorweg: jeder Mensch kann Frugalist werden. Dafür ist auch keinerlei Vorbereitung notwendig: Du kannst in der Tat direkt heute damit beginnen.

Informationen zur frugalistischen Lebensweise findest Du abseits von diesem Artikel auch in zahlreichen anderen Quellen auf Deutsch und aufgrund der Herkunft aus den USA insbesondere auch in Englisch auf etlichen weiteren Webseiten und auf einer Menge von Plattformen, auf denen sich Frugalisten austauschen und sich gegenseitig unterstützen.

Der wichtigste Grundsatz: kaufe nur, was Du brauchst und nicht was Du willst und suche immer nach Wegen, um das was Du brauchst, so günstig wie möglich zu bekommen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten.

Mit nachhaltigen Investments und klugen finanziellen Entscheidungen kannst so auch Du ab sofort zum Frugalisten werden.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Frugalismus und Minimalismus?

Frugalismus und Minimalismus sind zwei Lebenseinstellungen, die oftmals miteinander kombiniert werden und auch viele Gemeinsamkeiten haben. Dennoch gibt es einige Unterschiede, die gravierend sein können.

Während es Frugalisten darum geht, wenig Geld auszugeben, ist das auf Minimalisten nicht unbedingt zutreffend: denn ein Minimalist will mit möglichst wenigen Gegenständen ein möglichst einfaches Leben haben, setzt sich dabei selbst aber normalerweise keine finanziellen Ziele. Was das bedeutet? Ganz einfach:

Ein Minimalist legt zwar Wert darauf, möglichst wenig zu besitzen, kauft sich aber vielleicht dennoch einen teuren Sportwagen, eine Luxusuhr oder auch ein Penthouse-Apartment in der besten Gegend der Stadt.

Der Fokus beim Minimalismus liegt nicht auf den Finanzen sondern darauf, möglichst wenig zu besitzen, aber dafür auf Qualität bei den Gegenständen zu achten, die man besitzt.

Frugalismus: Das Fazit

Du siehst also: Frugalismus stellt eine nachhaltige und smarte Strategie dar, mit der Du langfristig Vermögen aufbauen und mit klugen finanziellen Entscheidungen und gewinnbringenden Investments zeitnah dein Ziel der finanziellen Freiheit erreichen kannst.

Hast auch Du Interesse daran, Frugalist zu werden und dir deinen Traum von finanzieller Unabhängigkeit zu erfüllen?

Dann mache Frugalismus ab sofort zu einem festen Bestandteil deines Lebens und auch Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in naher Zukunft erste Erfolge feiern und auf lange Sicht dein Ziel von Vermögen und Freiheit erreichen.

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Text von

Bilder von

Hanna Zhyhar

John Moeses Bauan

Priscilla du Preez

Krismas

Bernard Hermant

Deconovo

Nathan Dumlao

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